Freitag, 29. August 2008

Was wir so treiben...

Obwohl aus Deutschland und den restlichen Teilen der Welt so wenig an E-Mails, Kommentaren oder sonstiger Meldungen zu uns herüberkommt :( wollen wir euch natürlich auf dem Laufenden halten, was wir hier so treiben ;)

Haben jetzt die To-Dos so langsam abgehakt. Marie fliegt am Sonntag ja leider wieder: Waren am Empire State Building, im Central Park, bei der Freiheitsstatue, in SoHo, China Town, Little Italy, MoMa, Guggenheim, Ellis Island, Greenwhich Village, Harlem, Brooklyn, Wall St usw. usf. Auch sonst haben wir schon einiges vom City-Life mitbekommen. Schließlich fahren wir jeden Tag mit der U-Bahn-Linie, mit den meisten mitfahrenden Nationalitäten.

Gestern Abend haben wir in der Subway einen deutschen Lufthansa-Praktikanten getroffen. War ganz nett - sind dann gleich mit ihm zu einem Freiluftkino (für lau!) im Brooklyn Bridge Park. War vom Ambiente her sehr schön, der Film - "The Shining" (Kubrick) - hätte auch gepasst. Leider waren wir ein bisschen weit weg von der Leinwand und es war dadurch seeeehr leise. Nicht ideal, wenn man sich sowieso schon anstrengen muss, um zu verstehen. Naja, dann sind wir eben noch was trinken gegangen. War auch nett. Schöne Kneipen in Brooklyn, in denen das Bier nur halb so teuer ist, wie in Manhattan (4$ statt 8$).




Ansonsten steht hier nach wie vor alles im Zeichen der Kür von Obama zum Präsidentschaftskandidaten der Demokraten. Ach ja, langsam fängt er an konkret zu werden. Find ich gut ;) Politik ist hier also in aller Munde - und auf jeder Titelseite. Und sogar am Times Square werden die Leute dazu aufgerufen, wählen zu gehen:
Es gibt auch schlechte Nachrichten: Meine tolle DKB-Kreditkarte hat mich bereits im Stich gelassen. Mal schauen, wie ich an Bargeld kommen soll, wenn das so weiter geht ;) Naja, hab mich schon mit der netten Bank in Verbindung gesetzt. Ansonsten ist aber alles bestens! Hoffe bei euch ist das auch so... also lasst was hören!

Extrem-Yoga!

Neulich am Hudson River: Der unglaubliche "Yogi Lazer" gab eine kleine Straßenperformance. Unglaublich, wie der sich verrenken konnte. Aber alles für die Seele. Und für Liebe. Und Frieden. Ach ja, Geld fand er auch nicht schlecht!

Dienstag, 26. August 2008

US-Wahlkampf: It's all about emotions!

Vor lauter Geld ausgeben bin ich zwar noch nicht wirklich dazu gekommen, mich für den amerikanischen Wahlkampf hier vor Ort zu interessieren. Ein paar Bemerkungen kann ich dennoch schon liefern ;) Hab immerhin schon mehrfach die New York Times gelesen (die in Sachen Papier- und Druckqualität übrigens nicht einmal an ein deutsches Anzeigenblättchen kommt) und hab auch sonst die Augen offen gehalten.

Gut gebrüllt, Löwe!

Jedenfalls ist derzeit Parteitag der Demokraten - und eröffnet wurde die ganze Show mit lauter "emotionalen" Auftritten, die im Publikum für Tränen, Freude und Jubel sorgten (schonmal jemanden auf dem CSU-Parteitag weinen sehen? Das hat selbst Gabi Pauli beim politischen Aschermittwoch nicht geschafft)... Der letzte übrige Kennedy-Bruder - hoch in die Siebzig und schwer an Krebs erkrankt - schleppte sich auf die Bühne, um ein paar kämpferische Sätze von sich zu geben. "The old lion roars again" titelte ein Boulevardblatt. Ein anderes Qualitätsorgan schnappte sich den zweiten gefühlvollen Höhepunkt der durch und durch künstlichen und inszenierten Veranstaltung für die Titelstory: die Rede von Michelle Obama.

Überhaupt nicht verändert hat sich ihr Mann, seit er damals sie und das Baby vom Flughafen abgeholt hat... Hach! Sie und ihr Mann, beide stammen sie aus Arbeiterfamilien. Sie beweisen: Es gibt den amerikanischen Traum noch. Usw. und so fort. Am Ende der Rede folgte die Live-Schalte zu Barack, der in Kansas im Wohnzimmer einer middle class family saß. Und die kleinen Obama-Töchter durften auf die Bühne zur Mami, um mit Papi zu plaudern. Großes Kino!

GAP statt D&G

Die NYT gibt zum besten, dass Michelle ihr etwas ruppiges Image aus dem Vorwahlkampf aufpolieren muss. Auch modisch ist sie umgestiegen: Immer häufiger greift sie zum Finanzkrisenlook statt zu teuren Designerfummeln. D.h.: GAP statt D&G.

Gespannt bin ich darauf, wie die Clintons auf dem Parteitag eingesetzt werden. Nachdem die andere große Demokratenfamilie für die Eröffnungsfeier verheizt wurde, gilt es für den - meiner persönlichen, kritischen Meinung nach - nach wie vor etwas inhaltslosen und schwammigen Obama, Millionen von Hillary-Fans zu überzeugen. Und das versucht auch McCain: Überall gibt es Spots und anzeigen, die mit Hillary-Zitaten aus dem Vorwahlkampf für die Republikaner Stimmen sammeln sollen... Mal schaun was Bill und Hillary daraus machen!

Pick your fortune!



Obwohl Flushing, Queens - also der Stadtteil, in dem wir wohnen - der größte "chinesische" Stadtteil New Yorks ist, liegt das berühmtere China Town in Manhattan. Wer dort durch die Straßen geht, wird auch unweigerlich an asiatische Städte erinnert. (Auch wenn ich aus eigener Erfahrung nur das Feeling von Hanoi, Vietnam, wiederentdeckt habe...) Überall wimmelt es von Straßenhändlern, die einem kitschige Souvenirs, T-Shirts oder andere Textilien andrehen wollen. Dazwischen viele kleine Restaurants, in denen man gut und günstig essen kann, und Lebensmittelgeschäfte sowie Apotheken. Ach ja, Massagen kann man dort auch billig bekommen.


In einem kleinen buddhistischen "Tempel" in China Town haben wir gegen eine Spende von zwei Dollar Zettelchen mit unseren Zukunftsaussichten ziehen dürfen. Mein Ergebnis: großartige Erfolgsaussichten <=> Maries Zukunft: magere Erfolgschancen. Aber als gute Christen halten wir natürlich nicht viel von diesen heidnischen Bräuchen ;)


MoMa für umsonst...

Entgegen vieler Annahmen sind wir ins MoMa (Museum of Modern Art) innerhalb weniger Minuten reingekommen. Marie für ermäßigten Preis, ich - mit Presseausweis (<= Vorsicht: VIP!) völlig kostenlos. Das sollten sich deutsche Museen mal abschauen. Für den Tipp mit den Ausweis geht ein Dankeschön in die Marienstraße!

Das MoMa selbst war dann doch leidlich voll, trotzdem wieder einmal der absolute Wahnsinn. Was da alles rumhängt und steht!! Um mal ein paar andere Bilder als die Classics zu zeigen, hier persönliche Höhepunkte:
Hier oben ein Foto für alle, die mit mir gemeinsam den wunderbaren Kunst-Grundkurs am NGN besuchen durften. Arbeiten von Brancusi. Denkt daran: Der Sockel ist Teil der Skulptur (!!)...
Oben: Marie völlig verzaubert vom Action Painting.
Oben zu sehen: Ein Bild das mich persönlich sehr sehr tief bewegt hat. Das richtig unter die Haut geht. Die Künstlerin Agnes Martin hat sich mit ihrem Titel - "Red Bird" intensiv auseinandergesetzt. Gänsehautkunst!!!
Künstler vergessen... Aber sehr knuffig. Deswegen auch Header für mein Blog ;)

Beim Shopping entdeckt...

Wollte gestern eigentlich gleich noch mehr posten. Aber da wir immer recht lang unterwegs sind - Sightseeing und Shopping - sind wir abends immer ziemlich platt. Deswegen jetzt ein paar "Perlen", die uns beim Einkaufen und Bummeln untergekommen sind.

Wer sich - wie wir - schon in der Nürnberger Trend-, In- und Undergroundszene auskennt, findet natürlich auch in New York die angesagten Läden und Geheimtipps. Wie es die beiden ersten Fotos dokumentieren. Stammen beide aus SoHo.


Auch sehr nett:


Aus dem Ninteno World Store am Rockefeller Plaza:


Und noch eines aus Greenwhich Village:


Montag, 25. August 2008

Der zukünftige Arbeitsplatz...

Ganz klar ist mir noch nicht, wann, wo und wie mein Praktikum eigentlich losgehen wird. Aber langsam nimmt es Formen an: Am 2. September gegen Mittag soll ich mich bei meinem Chef melden. Vorausgesetzt ich hab bis dahin meinen Presseausweis fürs UN Headquarters...

Eben jenes haben wir heute schonmal besucht. Leider sind Sicherheitsrat, Wirtschafts- und Sozialrat und andere Teile des Komplexes wegen laufender bzw. anstehender Renovierung geschlossen, immerhin die Generalversammlung konnten wir aber besuchen - sogar im Rahmen einer deutschen Führung. Auch wenn unsere Führerin mies gelaunt war und keinen Bock hatte, Fragen zu beantworten... Naja, was erwartet man auch nach zwei Sicherheitschecks, 18$ Eintritt und zwei Stunden Wartezeit.

Bei der Führung wurde immerhin klar: Eine Renovierung braucht der Kasten wirklich...

PS: Die netten Bilder hinter Marie sind eine freundliche Spende des Iran an die UNO ;)





Reach the sky...

Ohne euch arme Leser und Anschauer hier mit zu vielen der üblichen New York Bilder, die jeder mitbringt und die man auch sonst schon 1000x gesehen hat, langweilen zu wollen... hier trotzdem ein paar davon. Denn eines ist klar: So oft wie in Manhattan muss man sonst keine hochformatigen Fotos machen.

Der Reihe nach: Das Woolworth Building von 1913 - damals das höchste Gebäude der Welt. Das Chrysler Building von 1930 - ebenfalls das höchste Gebäude der Welt. Bis es wenig später vom Empire State Building abgelöst wurde. Ganz unten: Ein nächtlicher Blick eben von letzterem Gebäude. Hat ungefähr zwei Stunden und sehr viele Warteschlangen gekostet, um hoch zu kommen.




Off we go!

What's up ihr Daheimgebliebenen? Fünf Tage nach der Ankunft im Big Apple melden wir uns (noch ist die Marie ja da - Gott sei Dank) wie versprochen in einem extra-exklusiven-Wolfi-in-New-York-City-NY-USA-Blog.

Zuhause sind wir - und werde ich auch den Rest der Zeit hier sein - in Flushing, Queens. Ist eine gute dreiviertel Stunde von Manhattan entfernt, dafür um einiges billiger, mit großem Supermarkt gleich um die Ecke und: Als Europäer ist man hier ein echter Exot. Etwa 93,743% (grobe Schätzung) der Einwohner hier sind ohne Zweifel Asiaten. Dazu ein paar Afro-Amerikaner (ist das politisch korrekt?) und Südamerikaner. Zu denen gehört auch mein Mitbewohner Miguel, der uns vom Flughafen abgeholt hat und sich auch sonst um uns kümmert als wären wir seine Gäste... Mein Zimmer ist derzeit noch nicht frei, weil die zwei ausziehenden Mitbewohner es noch nicht geschafft haben, die Bude zu räumen. Also bewohnen wir Miguels Zimmer und er + Katze das Wohnzimmer.

Mehr zu Wohnung, Miguel, Flushing & Co. folgt demnächst... jetzt aber erstmal die Highlights unserer (kostenspieligen) Streifzüge durch Manhattan...