Sonntag, 19. Oktober 2008

John-Kerry-Stadt


Kann sich noch jemand an John Kerry erinnern? Vor vier Jahren war er der glücklose demokratische Herausforderer von George W. Bush und hat die Wahl recht deutlich verloren. Trotzdem: eine kurze Zeit lang stand er im Brennpunkt des öffentlichen Interesses aus aller Welt. Jetzt ist es still um ihn -- doch wir müssen uns keine Sorgen um ihn machen ;)

Mit meinen Eltern (die jetzt gerade am Flughafen in NYC eintrudeln dürften, um die Maschine in die Heimat zu nehmen) hab ich einen Trip nach Boston unternommen, wie immer mit dem unschlagbar günstigen China-Town Bus. Boston ist schön, hat einige historisch wichtige Gebäude. Kein Wunder: Spielte die Stadt doch eine wichtige Rolle für die Unabhängigkeit der USA von England (u.a. Boston Tea Party). Unverkennbar ist Boston auch eine sehr wohlhabende Stadt: In Maniküre-Salons lassen sich die jungen Püppchen von chinesischen Frauen mit gelangweilter Mine bearbeiten, um anschließend (vermutlich) mit Papas Kreditkarte zu zahlen...


Der Stil der Stadt ist ein ganz anderer als in New York: Die Wolkenkratzer sind bis auf eine Ausnahme noch nicht allzu alt (maximal 40 Jahre), die historischen Gebäude können ihren englischen Charakter nicht verbergen. Außerdem ist natürlich nicht so ein Gehetze auf den Straßen und alles ist deutlich leiser.

Über den George River hat man es nicht weit zu zwei der besten Unis der Welt: Harvard und MIT (Massachusets Institute of Technology). Aus Zeitgründen sind wir nur nach Harvard, was sich durchaus gelohnt hat. Ein wirklich netter Campus mit alten Backsteingebäuden, aber auch neuere Glasbauten -- das ist schon was anderes als Erlangen.

Nun aber zurück zu John Kerry. Der Herr ist seit 1985 Senator für Massachusets (neben Edward Kennedy, dem letzten politisch aktiven Kennedy) und ist mit einer mehrere hundert Millionen Dollar schweren Erbin aus dem Heinz-Ketchup-Clan verheiratet -- und er wohnt in Beacon Hill, Boston, einem wirklich malerischen -- und extrem teuren -- historischen Viertel.

Wie es der Zufall so wollte, hat uns eine nette Mitarbeiterin der Touri-Information den Tipp gegeben bei Nacht durch Beacon Hill zu laufen. Für den Fall der Fälle hat sie uns in den Stadtplan gleich noch den Standort von John Kerrys Haus eingezeichnet. Naja, und als wir dort vorbeikamen, kam Mr Senator wohl gerade von der Arbeit ;) Leider waren wir zu schüchtern, um nach einem Foto zu fragen. Aber ein bisschen anstarren konnten wir ihn immerhin ;) Sein Haus würde ich übrigens auch nicht ablehnen...

2 Kommentare:

gXXL hat gesagt…

Anscheinend lebt es sich als "Verlierer" gar nicht so schlecht ;) Und Harvard muss sich mächtig warm anziehen, denn was für eine Generation von Superhirnen gerade in Erlangen heranwächst, ist schon beachtlich :)
P. S.: Wenn du irgendeine Möglichkeit hast, schau dir den "Baader-Meinhof-Komplex" an. Hammer Film!
Uwe

El Basti hat gesagt…

Hey John Kerli,
eigentlich leben ja auch wir auf Papas Kreditkarte... oder? Wenn auch in bescheiderenem Stile, aber ohne wären solche Abenteuer wie Südamerika oder USA wohl auch nicht so leicht drin.
Liebe Grüße
Bastl