Dienstag, 30. September 2008

Auch in der Krise können sie noch lachen...

Wer denkt, hier in New York herrscht nach den turbulenten Tagen an der Wall Street absolute Weltuntergangsstimmung, der irrt sich. Jedenfalls ist das meine Wahrnehmung. Gut, in der UNO gehen sie besonders gelassen damit um -- aber wer da ein paar Jahre arbeitet und sich ständig mit irgendwelchen Krisen (food crisis, Kriege, Umweltkatastrophen, Massenmord...) auseinandersetzen muss, für den ist ein Kursrutsch des Dow Jones wohl nicht allzu dramatisch.

Aber auch sonst ist die Stimmung in der Stadt nicht verhagelt. Ich komme auch jeden Tag an zig Filialen der Banken, die sich nur noch in den Notverkauf retten konnten, vorbei (WaMu, Wachovia) -- keine Schlangen davor, keine panischen Kunden. Business as usual. Ich glaube am "Schwarzen Freitag" 1929 haben sich da ganz andere Szenen abgespielt. Vielleicht ist das einfach nur ein Zeichen dafür, wie sehr sich die Wall Street von "Main Street" entfernt hat.

Viel mehr Sorgen mache ich mir um meine Landsleute in Bayern, wo jetzt bestimmt alles drunter und drüber geht. Die alte Ordnung ist in Frage gestellt, neue, revolutionäre Kräfte, mit verhärteten ideologischen Weltanschauungen -- wie die Freien Wähler oder die FDP -- drohen dem bayerischen Erfolg ein Ende zu machen ;) ... Zum Glück -- wie ich gerade gelesen hab -- ist die CSU schnell zur Vernunft gekommen und Erwin Huber hat für Horst Seehofer Platz gemacht. Wenn das nicht mal ein "junger Wilder" an der Spitze ist. Aber wer könnte schon aus dem Wahlergebnis herauslesen, dass das Wahlvolk möglicherweise von all den alten CSU-Gesichtern genug hat, die seit Menschengedenken die Politik bestimmen?

Naja -- genug über Bayern, bis ich zurückkomme, wird schon alles wieder in Ordnung sein. Bis dahin gibt es amerikanische Politik. So wie hier:

Montag, 29. September 2008

Fremdsprachenkenntnisse

Wer für IPS Artikel schreibt, wird zum Sprachengenie. Denn die Texte werden übersetzt ins Spanische, Portugiesische, Belgische, Deutsche (!) und... was ich bisher am exotischten finde: Ins Finnische!

Diese Version sollte ich vielleicht meiner nächsten Bewerbung beilegen... ;) Macht bestimmt Eindruck!

Samstag, 27. September 2008

Foto mit Bill, Dinner mit Mugabe


Für alle, die sich nicht sicher sind, wer da oben auf dem Foto zu sehen ist. Der eine, staatsmännisch, visionärer Blick, fein gekleidet, das bin ich ;) Eingerahmt von Heike (links), IPS-Mitpraktikantin aus Deutschland, und Maya (rechts), auch IPS, aber keine Praktikantin. Und ganz rechts der ältere Herr, das ist Bill Clinton. Ehemals Präsident der Vereinigten Staaten ;)
Abgesehen von dem Foto hab ich allerdings nicht viel von ihm mitbekommen, weil er eine Rede hinter verschlossenen Türen gehalten hat -- es ging um den "Global Compact". Alle Erlanger Wirtschaftsstudenten, die je eine Vorlesung bei Prof. Gilbert besucht haben, wissen, was das ist ;) Und alle anderen vielleicht auch.

Inhaltlich hab ich mich eher mit meinen zwei Artikeln beschäftigt, die diese Woche rausgingen -- habe aber viele Konferenzen etc. aus reinem Interesse besucht. Und natürlich, um hinterher damit angeben zu können, wen ich alles gesehen habe ;)


Neben Bill hab ich Condi, Tony Blair, Javier Solana, Ban Ki-moon und noch ein paar Vertreter des Nahost-Quartetts bei einer Pressekonferenz zum Friedensprozess in Palästina mitbekommen. Und man muss Condi eines lassen: Auch wenn Kostüm eher nach Schlafanzug aussah, so dumm wie ihr Chef ist sie in keinem Fall. Interessant: Sie und der russische Außenminister haben sich nach der PK noch unter vier Augen kurz unterhalten -- wie gute Freunde haben sie dabei beim besten Willen nicht ausgesehen.

Am Donnerstagabend hatte ich das Vergnügen, im Waldorf Astoria Hotel zu speisen. Zum 3. Freundschaftsdinner des Türkischen Kulturzentrums New York. Das mag nach einem kleinen Verein klingen, ist aber alles andere als das: Der große Ballsaal im Waldorf edel geschmückt, leckeres Essen, viele türkischstämmige Ärzte, Professoren, Unternehmer, ebenso Amerikaner. Und: Ein ganzer Tisch voller Staatsoberhäupter. Präsident Gül hat eine Rede über Frieden, Freundschaft, Menschenrechte und Demokratie gehalten, während -- man mag es kaum glauben -- an seinem Tisch auch Robert Mugabe, Terror-Diktator aus Simbabwe, gespeist hat. Verkehrte Welt.

Gekommen war ich eigentlich, um Hillary Clinton zu sehen, die die beiden vergangenen Jahre immer mit von der Partie war. Leider schickte sie diesmal nur eine Videobotschaft aus Washington :( Wer sich fragt, wie ich eigentlich zu der Veranstaltung reingekommen bin? Erkan, IPS-Kollege, geboren in Münster, aber seit Jahren in New York, ist sehr engagiert in dem Verein und hat mich auf die Liste gesetzt. Merci dafür!


Gestern Abend -- kurz vor acht -- nicht gerade zur Prime Time in Sachen U.N. durfte Frank-Walter Steinmeier noch seine Rede vor der Generalversammlung halten. Die war zu diesem Zeitpunkt noch mit einer handvoll Hinterbänklern besetzt. Denn die Reihenfolge der Redner besagt, dass erst alle Staatsoberhäupter, dann alle Regierungschefs, dann Vize-Regierungschefs und dann Außenminister etc. dran kommen. Zum Glück ist Steinmeier ja Vizekanzler, sonst wäre erst heute (Samstag) oder gar erst am Montag an der Reihe gewesen. Und dann sind wirklich alle wichtigen Politiker schon abgereist.

Seine Rede, die er dankenswerterweise auf deutsch gehalten hat, war dann durchaus akzeptabel: Für Multilateralismus, UN-Reform, gegen Irans Atomprogramm, für Afrika... Nichts ungewöhnliches. Bemerkenswert am Ende: Bei einer -- "dringend notwendigen" -- Reform des UN-Sicherheitsrats wäre Deutschland durchaus bereit "noch mehr Verantwortung zu übernehmen". Sie könnens einfach nicht lassen ;)

Politrenter schlägt Oberlehrer

Nach dem gestrigen TV-Duell zwischen McCain und Obama werde ich in meiner Ansicht immer mehr bestärkt: Die Demokraten wären mit Hillary besser gefahren.

Man stelle sich das mal vor: Da steht John McCain, Mitglied der Partei, die Amerika zielstrebig an den Rand des Abgrunds gesteuert hat, und schafft es, Obama eineinhalb Stunden in die Defensive zu drängen. Na gut, sagen wir eine Stunde. Denn als Irak, Iran und Russland diskutiert werden, kann Obama endlich punkten. Doch in seiner Paradedisziplin -- der Wirtschaft -- schafft er es nicht, sich deutlich von McCain abzusetzen.

Beide bleiben sehr vage -- und das, obwohl ein zukünftiger Präsident angesichts einer Finanzkrise solchen Ausmaßes meiner Meinung nach, etwas konkreter werden müsste. Noch besser: Von ihren bisherigen Steuerplänen weichen sie kaum ab und wollen ihre Steuersenkungsprogramme, ihre Mehrausgaben für zahlreiche Projekte und ihre Energiepolitik als Lösung für die derzeitige Krise verkaufen.

Obama stottert, räuspert sich, sucht nach Worten -- souverän wirkt das nicht gerade. Und McCain, der Politrenter, der alleine durch die Wahl seiner potentiellen Vizepräsidenten völlige Inkompetenz bewiesen hat, stellt sich als tatkräftiger Reformer dar und drückt hin und wieder auf die Tränendrüse. Und in Amerika wirkt das leider.

Obamas größter Fehler: Ständig -- wirklich ständig -- beginnt er seine Antworten mit: "Senator McCain is right." Oh, Mann! Wie wäre es mit einem direkten Wahlaufruf?

Gut, möglicherweise hätte Hillary es nicht besser gemacht. Aber sie und Bill haben in den 90ern immerhin schonmal bewiesen, dass sie es besser können als Bush. Und als Senatorin -- change hin oder her -- ist sie allemal mehr in Erscheinung getreten als Obama.

Hiermit ist meine Einschätzung abgegeben und ich habe auch schon die Kurve gekriegt zur versprochenen UN-Berichterstattung. (Auch deswegen hab ich Hillary und Bill ins Spiel gebracht ;) )... Folgt im nächsten Post!

Donnerstag, 25. September 2008

Einer geht noch...

Bevor ich morgen die Berichterstattung zur Generalversammlung -- wieder mit interessantem Bildmaterial ;) -- vervollständigen werde, hier der Beweis, dass ich nicht nur faul irgendwelchen Staatschefs hinterherlaufe:

ECONOMY: It Pays to Go Green

Viel Spaß damit!

Lesen!

Mein neuestes Werk ;)

DEVELOPMENT: Matching Struggling Farmers with the World's Hungry

Dienstag, 23. September 2008

Tagessieger: Ahmadinedschad

Die 63. Sitzungsperiode der UNO-Generalversammlung wurde heute feierlich eröffnet -- und der Sieger des Tages steht fest: Mahmud Ahmadinedschad, Präsident der Islamischen Republik Iran. Warum? Er hat es am besten geschafft, seine Botschaft -- die ich nicht unterstütze -- unters Volk zu bringen. Selbst Bush und Sarkozy, die neben Ahmadinedschad wohl bekanntesten Redner des heutigen Tages waren, dürften es schwer haben, morgen mehr über sich in den internationalen Medien zu finden.

Aber von vorne: Nach den aufregenden eineinhalb Stunden am Eingang und der Möglichkeit, alle heute anwesenden Staatschefs zu sehen, bin ich erstmal ins Büro, um mir die Reden reinzuziehen. Wie schon erwähnt, hat mich Bush sehr enttäuscht. Gut, es ist seine letzte Rede hier, und die Amerikaner (geschweige denn der Rest der Welt) glauben ihm ohnehin nichts mehr. Aber heute wäre doch eine Chance gewesen, den eigenen Eintrag im Geschichtsbuch noch etwas aufzumöbeln. Stattdessen Gemeinplätze: Terrorbekämpfung, Schurkenstaaten usw. Immerhin zur Finanzkrise hat er Stellung genommen: Alles in Ordnung -- wir kriegen das schon hin.

Nach Bush übernahm Sarkozy das Rednerpult. Der ging schon mehr ins Detail und sprach -- bemerkenswert -- fast nur für Europa. Nicht für Frankreich. Eine Reform des Finanzsystems will er, eine engere wirtschaftliche Partnerschaft mit Russland -- nicht ohne Bedingungen, der UN-Sicherheitsrat soll erweitert werden, die G8 Gruppe auch und im Konflikt mit Iran setzt er auf Diplomatie. In der anschließenden Pressekonferenz, bei der auch Frau Carla (die in Magazinen deutlich besser aussieht als in persona) + ich ;) anwesend sind, geht er nochmal ins Detail. Er weiß mit den Medien umzugehen, kann sich halbwegs kurz fassen, nimmt sich allerdings nicht allzuviel Zeit.

Nachmittags hab ich dann an meinen Geschichten gearbeitet und ein kurzes Interview geführt, bevor es mit dem GV Programm auch schon weiterging. Es folgte -- wie sich herausstellen sollte -- das Highlight des Tages: Ahmadinedschads Pressekonferenz. Schon vorher ist er "positiv" (bitte nicht meinen, ich wäre jetzt ein Fan von ihm ;) ) aufgefallen: Während Bush, Condi & Co. seine Rede nicht anhörten, sondern wie kleine Kinder aus der Versammlung gingen, hat er sich Bushs Kritik persönlich angehört. Und: Als einziger Präsident hat er bei seiner Ankunft in der UNO die Treppe, nicht die Rolltreppe genommen ;)

Seine Pressekonferenz hat noch einmal mehr Journalisten angezogen als Sarkozys. Und er hat sich deutlich mehr Zeit genommen. Aber vor allem: So seltsam es klingt, er schafft es wirklich, sympathisch zu wirken. Er bleibt immer ruhig, ist extrem höflich, antwortet in Sekundenschnelle sehr strukturiert -- ohne groß ins Labern zu kommen. Inhaltlich unerträglich: Von Israel spricht er nicht, nur von den "Zionisten" und ihrem Regime. Wie er in obigen Video allerdings erklärt, sind "Zionisten" nicht gleich Juden. Die einen sind die Politiker, die anderen die Anhänger des Propheten Moses. Was auch immer man davon halten soll.

Schlecht für Amerika: Mit den Menschenrechtsverletzungen, den Atomwaffen und den Kriegen der Amis kennt sich Ahmadinedschad bestens aus. Interessant an seinen Ausführungen -- und ich bin mir sicher, dass er viele Unterstützer unter den UNO-Mitgliedstaaten hat: Er wirft den USA und einigen europäischen Staaten vor, immer von der "internationalen Gemeinschaft" zu sprechen, wenn sie eigentlich nur sich selbst meinen.

Natürlich drehen sich die meisten Fragen um das iranische Atomprogramm. Er bleibt ebenfalls natürlich dabei, dass Iran nur friedlich die Atomkraft nutzen will. Das "Zeitalter der Atombomben" ist nach Ahmadinedschads Meinung ohnehin vorbei. Denn: Würden diese Waffen irgendetwas bringen, hätte man damit bereits Probleme lösen können. Da das nicht der Fall ist, sind sie völlig überflüssig. Überhaupt: Iran will friedlich mit allen Staaten leben, auch mit den Amerikanern, und ist jederzeit zu Gesprächen bereit.

Wenn nach der Situation in Iran gefragt wird, meint man, Ahmadinedschad kommt aus der liberalsten Demokratie der Welt. Jeder darf sagen, was er will. Keiner wird verfolgt. Und "Human Rights Watch", die erhebliche Menschenrechtsverletzungen feststellen, sind Schergen der US-Regierung. Ebenso wie die Internationale Atomenergiebehörde natürlich.

Nach seiner Pressekonferenz nimmt der iranische Präsident noch ein kleines Bad in der Journalistenmenge und beantwortet weitere Fragen. Selbst für Erinnerungsfotos steht er zur Verfügung. Meiner Meinung nach ist sein Umgang mit den Medien strategisch sehr klug. Er kann seine Position gut vertreten. Und die Journalisten sind ihm dankbar, dass er sich mehr Zeit als andere nimmt.

Nun aber genug zu Mahmud. Bin auch noch fast in den türkischen Präsidenten Gül gerannt. Plötzlich stand er vor mir, kam aus einem Raum heraus, ich war am Gang unterwegs. So schnell konnte ich gar nicht schalten. Zu guter Letzt war ich noch auf der PK des bolivianischen Präsidenten Evo Morales. Auch er ist zurzeit nicht gerade der beste Freund der Amis. Freimütig erzählte er, wie oft und auf welche Art die USA in den vergangenen Jahren versucht haben, seine Regierung zu destabilisieren, seinen Aufstieg zum Präsidentenamt zu verhindern und ihn umzubringen.

Mein Fazit nach dem heutigen Tag: Die USA -- aber auch Europa -- sollten wirklich damit anfangen, die anderen Erdteile etwas ernster zu nehmen und als gleichwertige Partner zu behandeln -- anstatt nur die eigenen Interessen durchsetzen zu wollen. Auch Sarkozys Vorschlag, den Sicherheitsrat zu erweitern, ist nur halbherzig. Würde er wirklich etwas voranbringen wollen, könnte er auch anbieten, auf Frankreichs Vetorecht zu verzichten oder einem gemeinsamen EU-Sitz zuzustimmen. Die große Zustimmung, die Amerika-Kritiker wie Ahmadinedschad und Morales heute bekommen haben, sollte "den Westen" jedenfalls nachdenklich machen...

Am grauen Teppich...

Tja, um fünf (!!!) aufgestanden und trotzdem nicht in die Halle der Generalversammlung gekommen. Aber: An den "Delegates Entrance", durch den alle Minister, Botschafter, Staats- und Regierungschefs maschiert sind. Aus Deutschland waren Steinmeier und -- mal wieder -- Heidemarie W. dabei. Aber so wirklich interessiert hat sich keiner für sie. Da waren Bush, Sarkozy und Ahmadinedschad schon interessanter. Und Carla Bruni, die nicht mit ihrem Mann, sondern später kam, natürlich auch.





Für alle, die in den Videos niemanden erkennen ;): Oben Ankunft Bush, darunter Ankunft Ahmadinedschad

PS: Habe von denen, die in die Halle gekommen sind erfahren, dass die Sicht extrem enttäuschend ist, da man etwa hundert Meter vom Redner entfernt sitzt. Also hab ich zumindest die bessere Sicht gehabt. Und die Reden hab ich im Fernsehen verfolgen können: Bush war extrem schwach -- nur das übliche Blabla über Terror, Freiheit und so weiter. Dafür war Sarkozy überzeugend. Mehr dazu später!

Montag, 22. September 2008

Versammelt euch!


9:45h: Erste Reihe, direkt vorm Mikrofon -- und es kann nur noch wenige Augenblicke dauern, bis er erscheint: Nicolas Sarkozy, unser aller Lieblingsfranzose. Doch dann das: Er, der die Presse erst herbestellt hat, kann leider doch nicht kommen. Wichtige bilaterale Gespräche. Ahja... Die Generalversammlung fängt gut an.

Die UNO ist im Ausnahmezustand. Viel mehr Security als sonst, die umliegenden Häuserblocks sind abgesperrt, auch für die Presse sind Teile des Gebäudekomplexes jetzt tabu. Waren letzte Woche noch maximal zwei bis drei halbwegs wichtige Konferenzen, Briefings oder sonstige Veranstaltungen pro Tag angesetzt, so kann man sich jetzt gar nicht mehr entscheiden, wo man hin soll. Heute (Montag) im Fokus: Afrika. Wie so oft. Ich arbeite allerdings erst ab Mittwoch an einem Artikel zum Thema -- zurzeit ist noch Asien und die islamische Welt dran.

Auch dazu gibt es einen Termin: Eine Pressekonferenz mit dem Generalsekretär der Organisation der islamischen Staaten. Zum ersten Mal kann ich bei einer PK eine Frage stellen -- die Antwort ist leider, wie so oft, schwammig, unkonkret und umschifft den unangenehmen Teil meiner Frage. Aber immerhin.

Dann kommt doch noch eine kleine Entschädigung für die geplatzte Sarkozy-Begegnung. Tony Blair (der gerade erst in Yale Halt gemacht hat) gibt sich zusammen mit dem palästinensischen Premierminister, dem norwegischen Außenminister und einem israelischen Politiker (dessen Funktion ich vergessen habe) die Ehre, um über den Nahost-Friedensprozess zu berichten. Der Tenor: Immerhin scheint die Abwärtsspirale der letzten Jahre beendet und die Rezepte für einen nachhaltigen Erfolg scheinen auch klar zu sein. Fehlt nur noch das Geld und der Wille. Blair weiß definitiv wie er mit Kameras und Journalisten umgehen muss -- aber er sieht älter und abgearbeiter aus als erwartet.

Der Tag geht weiter und ich habe noch die Chance die Presidenten von Madagaskar und von Brasilien live zu hören. Letzterer erhält den IPS Award und ich darf die Preisverleihung filmen. Daher stammt auch obiges Foto.

Auf UN-TV kann ich die Auftritte von Condi Rice und Heidemarie Wieczorek-Zeul verfolgen. Und siehe da: Unsre Heidi macht sich wirklich gut und gibt ein energisches Plädoyer ab, dass die Industriestaaten -- wenn sie mal eben 700 Milliarden für ruinöse Banken hinlegen können -- gefälligst ein paar Milliarden für Afrika übrig haben müssen. Dumm nur, dass auch Deutschland in den letzten Jahren vor allem in einem Punkt stark war: Versprechungen. Mehr Geld kam auch aus der BRD und Heidemaries Ministerium nicht. Aber -- davon bin ich überzeugt -- ihre Schuld ist das nicht. Wieczorek-Zeul erhält hiermit den Award für meine Lieblingsministerin im Berliner (Horror-)Kabinett.

Im Laufe des Tages stellt sich übrigens heraus, dass der Trubel doch nicht so groß ist. Die Kantine ist nicht wesentlich voller als sonst und bei den meisten Beteiligten herrscht eine solche Routine -- da kann gar nichts anbrennen. Ob das morgen, wenn George W. & Co. ihre großen Auftritte haben auch so bleibt... Ich bin gespannt.

Donnerstag, 18. September 2008

E-Mails...

Wieder einmal zeigt sich im wahren Leben, dass vieles, was an Schulen und Unis gelehrt wird, nicht zwingend etwas mit der Realität zu tun hat. Mein Beispiel: Briefe bzw. die digitalen Nachfolger E-Mails. Bis heute kann ich mich an die komatöse Aufregung im Klassenzimmer/Seminarraum errinnern, die herrschte wenn "Geschäftsbriefe" auf Englisch einstudiert wurden. Schön mit allen Formalia. So höflich wie möglich. Denn -- behaupten vor allem die Dozenten an der Uni, die meist native speaker sind -- im englischen Sprachraum läuft ja alles viel viel viel höflicher ab als im muffligen Deutschland.

Von wegen. Hier ein paar Beispiele:

"Will get back to you on this."

(Komplette Antwort der Pressesprecherin einer milliardenschweren Bank für Entwicklungshilfe. Anrede? Nee.)

"Werner, Thanks yours."

(Dieser Herr von einem sehr bekannten Kinderhilfswerk hat nicht einmal meinen Namen richtig gelesen. Lustigerweise nennt mein Opa mich auch manchmal Werner)

"wolfgang: thanks"

(Hier stimmt immerhin der Name -- bis auf die Kleinschreibung)


Wir sehen also: Kurz und knapp ist die Höflichkeit der Zukunft. Was durchaus seine Vorteile hat, denn ich antworte jetzt auch nur noch in kurzen Sätzen ohne viel Blabla drumherum ;)

Mittwoch, 17. September 2008

Weltpremiere...

Geschafft, endlich ist mein erster Artikel bei ipsnews.net online. Könnt ihn euch gerne mal hier anschauen:

Muss allerdings zugeben, dass der Text erstens extrem lang ist -- es ist also Durchhaltevermögen gefragt -- und dass er zweitens nicht sooooo toll ist. Das Thema war recht kompliziert und mit der englischen Sprache bin ich natürlich auch noch etwas auf Kriegsfuß. Doch immerhin: Der Artikel hats ins Netz geschafft ;)

Update: Dachte ja eigentlich, dass ich jetzt wieder länger auf die nächste Story warten muss. Aber jetzt hab ich schon die nächsten zwei Themen, über die ich schreiben soll... Cool!

Sonntag, 14. September 2008

Meine neue Liebe...

(Wetter:) ...ist die Klimaanlage. Genauer gesagt natürlich, die vielen Klimaanlagen in Bussen, U-Bahnen, Büros, Einkaufszentren, Geschäften und auch sonst überall. Aus Umweltgesichtspunkten finde ich den gigantischen Energieverbrauch, den die Dinger verursachen, natürlich höchst verwerflich (als Pfadfinder ist mir die Umwelt bekanntlich besonders wichtig!!) - aber wer einmal die tropische Schwüle erlebt hat, die sich zurzeit über der Stadt breit macht, ist höllisch froh, wenn er mal für fünf Minuten in einen kühlen Bus kann.


(Wohnung:) Schließlich und endlich konnte ich in mein eigenes Zimmer einziehen, nachdem die ominösen Mitbewohner ausgezogen sind - ins Nachbarhaus ;) Mit meinem Domizil bin ich auch sehr zufrieden: Es ist groß, die Wände sind nett gestrichen, der Wandschrank ist ideal, um das alltägliche Chaos hinein zu verbannen und - was in New York nicht selbstverständlich ist - es ist extrem leise, da mein Fenster zum Hinterhof geht.


(Job:) Das Klima im IPS-Büro wird immer lockerer, wir kennen uns ja jetzt alle schon ein bisschen. Auch der Tagesablauf spielt sich ein: Im "Media Alert" der UNO checken wir jeden Tag, was am morgen so ansteht an Pressekonferenzen, Sitzungen des Sicherheitsrats, der Generalversammlung, Veranstaltungen von UN-Agencies usw. und überlegen uns, was uns interessiert und was uns für unsere Geschichten weiterhelfen könnte. Ist nichts besonderes komm ich gegen elf ins Büro (brauch ne gute Stunde dorthin), schau die unzähligen Pressemitteilungen durch, die von sämtlichen UN-Organen täglich herausgespült werden und geh dann um 12 zum "Noon Briefing" mit der "Spokesperson of the Secretary General" - der Pressesprecherin von Ban Ki-moon. Vor allem die anschließende Fragerunde ist spannend, weil man da den "alten Hasen" von Korrespondenten zusehen kann, wie sie versuchen, Infos aus der Sprecherin rauszukitzeln. Aber da die selbst eine ausgefuchste Journalistin war, ist natürlich nicht viel zu holen ;)

Derzeit arbeite ich an meiner ersten Geschichte, die auch veröffentlicht wird (werde dann einen Link hier setzen... für alle, dies interessiert ;) ) und musste mich dafür erstmal ein bisschen umstellen. Denn die Artikel sind schon sehr anders als das, was ich bisher gemacht habe. IPS will immer so viel background information wie möglich liefern. Außerdem mindestens zwei exklusive statements an IPS (... told IPS ;) ). So weit so gut: Das Problem nur - im Vergleich zur Arbeit in Nürnberg: Man muss erstmal an Gesprächspartner kommen. Man stelle sich vor: Ich arbeite mit den meisten Leuten, die ich brauche, im gleichen Haus oder sie arbeiten in der Nachbarschaft. Aber gehen sie ans Telefon oder haben nach Pressekonferenzen Zeit? Fehlanzeige. Also muss man ihnen mit E-Mails hinterhersein und dann doch noch mal anrufen, ob die E-Mail auch ankam. Gegen die UNO ist die Nürnberger Stadtverwaltung ein wahrhaft disziplinierter Haufen ;).

Das Highlight der letzten Woche (nach dem Besuch von Ingrid Betancourt) war eine Pressekonferenz mit Danny Glover, dem Hollywood-Schauspieler, den man vielleicht aus Lethal Weapon kennt. (Auf dem Foto oben der zweite von links)


(Freizeit:) Am Wochenende hab ich mal ein bisschen Flushing (siehe Foto) und den Rest von Queens unsicher gemacht und hab festgestellt, dass es auch hier einiges zu tun gibt - an Läden, Restaurants, Bars, Parks, Museen. Muss also nicht immer Manhattan sein ;) Samstagabend bin ich mit Sonja ein bisschen durch Chelsea gezogen und ins Kino und heute war ich mit meinen Mitpraktikanten im East Village. Gab dort ein Open Air Theater auf nem niedlichen Platz vor einer Kirche - umsonst natürlich. Super motiviertes Team, nette Gesangseinlagen, cooles Bühnenbild und witzige Kostüme. Und eine hervorragende Message (auch wenn sie so ganz offen nie ausgesprochen wurde): Leute, bitte geht wählen, damit wir endlich die Republikaner los sind und unsere Wirtschaft, Umwelt und unser Sozialsystem in den Griff bekommen!! Der amerikanische Pathos durfte nicht fehlen, aber ich fands trotzdem gut.

Mittwoch, 10. September 2008

Terroropfern ein Gesicht geben


Gestern hat UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon 18 Opfer terroristischer Aktivitäten und zehn Experten aus der ganzen Welt zu einem gemeinsamen Symposium eingeladen. Die Frage: Wie kann Terroropfern besser geholfen werden? Unter den Anwesenden waren sowohl Überlebende als auch Angehörige der Opfer von Anschlägen, die weltweit für Aufsehen sorgten: Eine Mutter mit ihrer Tochter - beide wurden damals in Beslan als Geiseln gehalten; der Mann aus Jordanien, auf dessen Hochzeitsfeier eine Bombe hochging, durch die sein Vater, seine Schwiegermutter und sein Schwiegervater sowie zahlreiche Freunde und Verwandte getötet wurden; eine Frau, deren Mutter in einem der Flugzeuge saß, das am 11. September ins World Trade Center stürzte; ein Mann, dessen Mutter und Schwester beim Terroranschlag auf Bali umgebracht wurden; Überlebende der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania und noch einige mehr. Das prominenteste Opfer war zweifellos Ingrid Betancourt, die von FARC-Rebellen in Kolumbien jahrelang als Geisel gefangen gehalten wurde.

Die Geschichten der Opfer waren wirklich nichts für schwache Nerven. Sehr ergreifend und traurig. Besonders betroffen hat mich eine Frau aus Kenia, die beim Anschlag auf die US-Botschaft vor zehn Jahren überlebte -- allerdings schwere gesundheitliche Folgen zu ertragen hatte. Dadurch verlor sie ihren Job, ihre Wohnung und all ihr Geld und muss heute in den Slums leben. Sie und viele der anderen Opfer forderten, dass sie nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Denn viele haben unter psychischen und physischen Langzeitfolgen zu leiden, erhalten aber nicht immer die nötige finanzielle, medizinische und psychologische Unterstützung.

Dienstag, 9. September 2008

NZ global


Hier noch ein kleines Häppchen aus dem "Newseum" in Washington: Jeden Tag lassen sich dort die Titelseiten von vielen verschiedenen Zeitungen in digitaler Form anschauen. Auch aus Deutschland waren ein paar dabei - natürlich auch die gute alte NZ ;)

Samstag, 6. September 2008

Von Generalsekretären und Verfolgungsjagden

35 Dollar New York - Washington, hin und zurück. Da kann man echt nicht meckern. Der Bus ist zwar in der hektischten, chaotischsten und schmutzigsten Ecke China Towns abgefahren, gut angekommen bin ich hier gestern um kurz nach Mitternacht aber trotzdem. Gleich noch eine nächtliche Wanderung durch D.C. gemacht, vorbei am Capitol - wunderbar beleuchtet, kein Mensch weit und breit - und dann hatten wir unsere große JONA-Reunion.

Heute bin ich dann mit Heidi, Sonja (die aus NY mitgekommen ist), Jo und Pierre ins "Newseum", ein brandneues Museum, das sich - passenderweise - um Journalismus dreht. Mit sehr viel Pathos, hochmodern und interaktiv aufgebaut, hat es wirklich einen guten Einblick in die Entwicklung der Medien gegeben, die wichtigsten historischen Ereignisse Revue passieren lassen (sehr ergreifend: 11. September) und ein erfreuliches (und in Deutschland selten zu hörendes) Loblied auf heldenhafte Jouralisten gesungen. Die Gefahren - z.B. bei Kiegsberichterstattung - und die Zensur, Beeinflussung durch wirtschaftliche Interessen etc. blieben auch nicht verschwiegen. Im Keller gabs sogar ein 4D Kino. Wer sich wundert, wie man in Washington D.C. als erstes im Museum verschwinden kann: Heut hat es zum ersten Mal so richtig geregnet, seit ich hier bin.

Das bisherige Highlight hier in der Stadt: Vor ner guten Stunde sind Jo und ich Zeugen einer waschechten Verfolgungsjagd zwischen einem weißen, großen Geländewagen und der Polizei geworden. Über rote Ampeln und mit quietschenden Reifen. Sehr cool ;)

Noch ein Höhepunkt, allerdings noch aus NYC: Hatte meine erste Pressekonferenz mit Ban Ki-Moon (UN-Generalsekretär)... Sehr sympatisch ist er in jedem Fall, aber irgendwie schafft er es mit seiner ruhigen Art, dass selbst dramatische Meldungen irgendwie harmlos erscheinen...

Dienstag, 2. September 2008

First steps at the U.N.


Hab euch zwar gerade eben erst mit einem Post (ihr merkt: ich bin alleine und unterbeschäftigt ;) ) zugedröhnt - natürlich gibt es aber noch was wichtiges zu erzählen: Ich hatte meinen ersten Arbeitstag!!!

Nochmal für alle, die es nicht mitbekommen haben. Mein Praktikum ist bei Inter Press Service, einer Nachrichtenagentur, die sozusagen eine "Stimme des Südens" ist, d.h. sich auf Themen spezialisiert hat, die Entwicklungsländer betreffen (macht aber nicht nur das). Wer einen Eindruck bekommen will, sollte mal auf der englischen Website vorbeischauen, dort kann man sehr viele Artikel umsonst lesen. Alle Artikel gibt's zwar auch auf deutsch... ist aber nicht kostenfrei.

Auf jeden Fall musste ich zuerst mal meine UN-Card abholen, um mich im Gebäude frei bewegen zu können. Das bedeutete wieder mal anstehen. Aber das lernt man in New York, wo selbst an Kassen und Umkleidekabinen lange Schlangen sind. Schließlich bin ich dann aber reingekommen, hab auch das IPS-Büro aufgetrieben: Eingekastelt zwischen den Büros von FOX, BBC, CNN usw. (auch dpa ist gleich um die Ecke) und ohne Fenster. Aber das wusste ich ja schon. Im Büro arbeiten vier IPS-Mitarbeiter, Chef ist Thalif Deen. Waren alle sehr nett. Außerdem sind wir fünf Praktikanten, zwei hatten heute ebenfalls ihren ersten Tag (eine aus Deutschland, eine aus Schweden). Haben dann erstmal eine Führung durchs Haus bekommen - wo sind die ganzen Konferenzen, wo holen wir morgens die ganzen Pressemitteilungen, wo sind Arbeitsplätze, wo die Cafeteria usw.. Mit der UN-Card hat man tatsächlich Zugang überall hin. Wahnsinn. Außerdem wurde uns so ein bisschen der Tagesablauf erklärt. Da ich das aber nicht völlig durchschaut habe ;) berichte ich darüber bald... ;)

Und das beste zum Schluss: Ende September beginnt die UN-Generalversammlung. Und es werden alle wichtigen (und unwichtigen) Staatsoberhäupter anreisen. Natürlich auch Angie und George W. (der seinen letzten UN-Auftritt hat)... Naja, und ich werd sie alle sehen und hören können...

Der amerikanische Rommel...

Der letzte Post ist zwar erst ein paar Tage her, in der Zwischenzeit ist aber viel passiert. Zuerst die traurige Nachricht: Marie ist am Sonntag zurück nach Deutschland geflogen :( Jetzt bin ich also wirklich mutterseelenallein hier im Big Apple.

Marie konnte natürlich nicht fliegen, ohne vorher noch alle offenen Punkte ihrer Shopping-To-Do-Liste abzuhaken. Deswegen sind wir unter anderem in den "Abercrombie & Fitch"-Store in der 5th Avenue gegangen... Meine Güte. Was für ein Laden. Sowas hat man in good old Germany noch nicht gesehen. Laute Musik, alles abgedunkelt, überall Bilder von halbnackten Modells - ein bisschen wie ein Dark Room. An jedem Treppenabsatz erwarten dich tanzende Mitarbeiter, deren einzige Aufgabe es ist, die zu begrüßen. Vor dem Eingang eine lange Schlange, in der Tür ein männliches Modell - muskelbepackt natürlich, oben ohne - mit dem die Frauen (und die in dem Laden extrem gehäuft anzutreffenden Schwulen) Fotos machen können ;) ... Naja, muss man auf jeden Fall mal erlebt haben ;)

Haben dann auch noch Flushing, Queens (mein Viertel) ein bisschen erkundet. Vor allem den Park, Flushing Meadows Corona Park, wo derzeit lauter aufgestylte Amis rumlaufen, weil dort die US-Open, die mehr Fashion- als Tennis-Event sind, stattfinden. Auch aus "Men in Black" bekannte Relikte einer Weltausstellung aus den 60ern sind zu finden:

Am Montag hatte ich mir eigentlich vorgenommen, mich intensiv auf mein Praktikum vorzubereiten: Noch mal kurz die Struktur und Arbeitsweise der UNO durchgehen, die Artikel von IPS im Internet lesen, englische Grammatik anschauen und und und. Das Wetter hier ist aber sowas von gut, dass ich es natürlich nicht lange in der Wohnung ausgehalten hab. Bin dann mit dem Seven Train (der übrigens - sehr passend - "Orient Express" genannt wird) nach Manhattan, in eine der wenigen Ecken, die ich noch nicht mit der Marie angeschaut hatte. Nach East Village, wo laut Reiseführer die "Gegenkultur" beheimatet ist. Wer dort allerdings steinewerfende Autonome vermutet liegt falsch ;)

Stattdessen ist es ein wirklich cooles Viertel mit vielen kleinen Kneipen, Restaurants, niedlichen Buchläden oder Läden mit Kunst, Krempel, ausgefallenen Klamotten. Und mit vielen jungen (und jung gebliebenen) Leuten. Manche davon legen zwar etwas arg viel Wert auf ein hippiges, ich-gehöre-nicht-zum-Establishment Outfit - aber solche Leute zu beobachten ist ja auch sehr nett.


In dem Viertel (@ Eltern: durch das ich mich anhand eines Spaziergangs aus meinen New-York-Reiseführer Kärtchen bewegt habe) ist dann auch ein kleines Museum. Das Merchant's House Museum, in dem man - wie der Titel schon sagt - eine "kleine Zeitreise" (hach!) ins 19. Jahrhundert unternehmen kann. Es ist nämlich immer noch genauso eingerichtet, wie bei der Händlerfamilie, die dort im 19. Jahrhundert gelebt hat. Mit dem Museumsmitarbeiter hab ich dann gleich noch ein Schwätzchen gehalten, wobei sich herausgestellt hat, dass er nicht nur mit Nachnamen Rommel heißt, sondern sogar mit dem berühmten "Wüstenfuchs" verwandt ist. Zumindest behauptet er das ;)


(Don't Panic: Hab mich nicht gleich nach Maries Abschied nach neuen Frauen umgeschaut ;) )

Ganz allein war ich dann doch nicht die ganze Zeit, denn - ein Dank an die KAS - abends hab ich mich mit der Sonja getroffen, die ich schon von der JONA kenne und die hier ab nächster Woche ein Praktikum beim Stern macht. Waren was trinken und werden wohl dieses Wochenende zusammen nach Washington fahren, um dort Heidi, Johannes, Pierre, Jade, Insa und Carla - auch alle JONA - zu treffen. Kleine Reunion. In zwei Wochen kommt Sonjas Freund, natürlich auch ein JONAlist... ;)