Mittwoch, 10. September 2008

Terroropfern ein Gesicht geben


Gestern hat UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon 18 Opfer terroristischer Aktivitäten und zehn Experten aus der ganzen Welt zu einem gemeinsamen Symposium eingeladen. Die Frage: Wie kann Terroropfern besser geholfen werden? Unter den Anwesenden waren sowohl Überlebende als auch Angehörige der Opfer von Anschlägen, die weltweit für Aufsehen sorgten: Eine Mutter mit ihrer Tochter - beide wurden damals in Beslan als Geiseln gehalten; der Mann aus Jordanien, auf dessen Hochzeitsfeier eine Bombe hochging, durch die sein Vater, seine Schwiegermutter und sein Schwiegervater sowie zahlreiche Freunde und Verwandte getötet wurden; eine Frau, deren Mutter in einem der Flugzeuge saß, das am 11. September ins World Trade Center stürzte; ein Mann, dessen Mutter und Schwester beim Terroranschlag auf Bali umgebracht wurden; Überlebende der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania und noch einige mehr. Das prominenteste Opfer war zweifellos Ingrid Betancourt, die von FARC-Rebellen in Kolumbien jahrelang als Geisel gefangen gehalten wurde.

Die Geschichten der Opfer waren wirklich nichts für schwache Nerven. Sehr ergreifend und traurig. Besonders betroffen hat mich eine Frau aus Kenia, die beim Anschlag auf die US-Botschaft vor zehn Jahren überlebte -- allerdings schwere gesundheitliche Folgen zu ertragen hatte. Dadurch verlor sie ihren Job, ihre Wohnung und all ihr Geld und muss heute in den Slums leben. Sie und viele der anderen Opfer forderten, dass sie nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Denn viele haben unter psychischen und physischen Langzeitfolgen zu leiden, erhalten aber nicht immer die nötige finanzielle, medizinische und psychologische Unterstützung.

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