Dienstag, 2. September 2008

Der amerikanische Rommel...

Der letzte Post ist zwar erst ein paar Tage her, in der Zwischenzeit ist aber viel passiert. Zuerst die traurige Nachricht: Marie ist am Sonntag zurück nach Deutschland geflogen :( Jetzt bin ich also wirklich mutterseelenallein hier im Big Apple.

Marie konnte natürlich nicht fliegen, ohne vorher noch alle offenen Punkte ihrer Shopping-To-Do-Liste abzuhaken. Deswegen sind wir unter anderem in den "Abercrombie & Fitch"-Store in der 5th Avenue gegangen... Meine Güte. Was für ein Laden. Sowas hat man in good old Germany noch nicht gesehen. Laute Musik, alles abgedunkelt, überall Bilder von halbnackten Modells - ein bisschen wie ein Dark Room. An jedem Treppenabsatz erwarten dich tanzende Mitarbeiter, deren einzige Aufgabe es ist, die zu begrüßen. Vor dem Eingang eine lange Schlange, in der Tür ein männliches Modell - muskelbepackt natürlich, oben ohne - mit dem die Frauen (und die in dem Laden extrem gehäuft anzutreffenden Schwulen) Fotos machen können ;) ... Naja, muss man auf jeden Fall mal erlebt haben ;)

Haben dann auch noch Flushing, Queens (mein Viertel) ein bisschen erkundet. Vor allem den Park, Flushing Meadows Corona Park, wo derzeit lauter aufgestylte Amis rumlaufen, weil dort die US-Open, die mehr Fashion- als Tennis-Event sind, stattfinden. Auch aus "Men in Black" bekannte Relikte einer Weltausstellung aus den 60ern sind zu finden:

Am Montag hatte ich mir eigentlich vorgenommen, mich intensiv auf mein Praktikum vorzubereiten: Noch mal kurz die Struktur und Arbeitsweise der UNO durchgehen, die Artikel von IPS im Internet lesen, englische Grammatik anschauen und und und. Das Wetter hier ist aber sowas von gut, dass ich es natürlich nicht lange in der Wohnung ausgehalten hab. Bin dann mit dem Seven Train (der übrigens - sehr passend - "Orient Express" genannt wird) nach Manhattan, in eine der wenigen Ecken, die ich noch nicht mit der Marie angeschaut hatte. Nach East Village, wo laut Reiseführer die "Gegenkultur" beheimatet ist. Wer dort allerdings steinewerfende Autonome vermutet liegt falsch ;)

Stattdessen ist es ein wirklich cooles Viertel mit vielen kleinen Kneipen, Restaurants, niedlichen Buchläden oder Läden mit Kunst, Krempel, ausgefallenen Klamotten. Und mit vielen jungen (und jung gebliebenen) Leuten. Manche davon legen zwar etwas arg viel Wert auf ein hippiges, ich-gehöre-nicht-zum-Establishment Outfit - aber solche Leute zu beobachten ist ja auch sehr nett.


In dem Viertel (@ Eltern: durch das ich mich anhand eines Spaziergangs aus meinen New-York-Reiseführer Kärtchen bewegt habe) ist dann auch ein kleines Museum. Das Merchant's House Museum, in dem man - wie der Titel schon sagt - eine "kleine Zeitreise" (hach!) ins 19. Jahrhundert unternehmen kann. Es ist nämlich immer noch genauso eingerichtet, wie bei der Händlerfamilie, die dort im 19. Jahrhundert gelebt hat. Mit dem Museumsmitarbeiter hab ich dann gleich noch ein Schwätzchen gehalten, wobei sich herausgestellt hat, dass er nicht nur mit Nachnamen Rommel heißt, sondern sogar mit dem berühmten "Wüstenfuchs" verwandt ist. Zumindest behauptet er das ;)


(Don't Panic: Hab mich nicht gleich nach Maries Abschied nach neuen Frauen umgeschaut ;) )

Ganz allein war ich dann doch nicht die ganze Zeit, denn - ein Dank an die KAS - abends hab ich mich mit der Sonja getroffen, die ich schon von der JONA kenne und die hier ab nächster Woche ein Praktikum beim Stern macht. Waren was trinken und werden wohl dieses Wochenende zusammen nach Washington fahren, um dort Heidi, Johannes, Pierre, Jade, Insa und Carla - auch alle JONA - zu treffen. Kleine Reunion. In zwei Wochen kommt Sonjas Freund, natürlich auch ein JONAlist... ;)

Keine Kommentare: