Samstag, 27. September 2008

Politrenter schlägt Oberlehrer

Nach dem gestrigen TV-Duell zwischen McCain und Obama werde ich in meiner Ansicht immer mehr bestärkt: Die Demokraten wären mit Hillary besser gefahren.

Man stelle sich das mal vor: Da steht John McCain, Mitglied der Partei, die Amerika zielstrebig an den Rand des Abgrunds gesteuert hat, und schafft es, Obama eineinhalb Stunden in die Defensive zu drängen. Na gut, sagen wir eine Stunde. Denn als Irak, Iran und Russland diskutiert werden, kann Obama endlich punkten. Doch in seiner Paradedisziplin -- der Wirtschaft -- schafft er es nicht, sich deutlich von McCain abzusetzen.

Beide bleiben sehr vage -- und das, obwohl ein zukünftiger Präsident angesichts einer Finanzkrise solchen Ausmaßes meiner Meinung nach, etwas konkreter werden müsste. Noch besser: Von ihren bisherigen Steuerplänen weichen sie kaum ab und wollen ihre Steuersenkungsprogramme, ihre Mehrausgaben für zahlreiche Projekte und ihre Energiepolitik als Lösung für die derzeitige Krise verkaufen.

Obama stottert, räuspert sich, sucht nach Worten -- souverän wirkt das nicht gerade. Und McCain, der Politrenter, der alleine durch die Wahl seiner potentiellen Vizepräsidenten völlige Inkompetenz bewiesen hat, stellt sich als tatkräftiger Reformer dar und drückt hin und wieder auf die Tränendrüse. Und in Amerika wirkt das leider.

Obamas größter Fehler: Ständig -- wirklich ständig -- beginnt er seine Antworten mit: "Senator McCain is right." Oh, Mann! Wie wäre es mit einem direkten Wahlaufruf?

Gut, möglicherweise hätte Hillary es nicht besser gemacht. Aber sie und Bill haben in den 90ern immerhin schonmal bewiesen, dass sie es besser können als Bush. Und als Senatorin -- change hin oder her -- ist sie allemal mehr in Erscheinung getreten als Obama.

Hiermit ist meine Einschätzung abgegeben und ich habe auch schon die Kurve gekriegt zur versprochenen UN-Berichterstattung. (Auch deswegen hab ich Hillary und Bill ins Spiel gebracht ;) )... Folgt im nächsten Post!

Keine Kommentare: